Einladung zur Heftpräsentation juridikum 2/2023 - Podiumsdiskussion zum Thema Abtreibung

Die Kriminalisierung von Abtreibung wirkt heute für weite Teile der Gesellschaft anachronistisch. Aufgrund ihrer Straffreheit ist oftmals nicht einmal bekannt, dass der Schwangerschaftsabbruch immer noch ein strafrechtlicher Tatbestand ist. Politisch ist die Entkriminalisierung, wie der Zugang zu Abtreibungen stark umstritten. Daher möchten wir auf folgende Veranstaltung hinweisen:

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Das juridikum 2/2023 zum thema Abtreibung erscheint in Kürze und wir freuen uns, zur Heftpräsentation und gemeinsamen Semesterausklang am Freitag 30.6.2023 um 18:00 im Wiener Depot (Breite Gasse 3, 1070) einzuladen!

Es diskutieren Irene Kristler (Universität Wien), Stefanie Mayer (Institut für Konfliktforschung, IKF) und Anna Maria Lampert (CHANGES for women) über die Rolle von Höchstgerichten bei der Regulierung reproduktiver Rechte, über die Mobilisierung von reaktionären Gruppen rund um das Thema Abtreibung sowie über den Zugang zu sicheren Abbrüchen in Österreich. Die Moderation übernimmt Angelika Adensamer, die das Heft gemeinsam mit Maria Sagmeister und Laura Widerhofer herausgegeben hat.

Das Recht auf Abtreibung ist als Ausdruck reproduktiver Autonomie nicht nur von immenser Bedeutung für individuelle Betroffene, der Umgang damit steht auch paradigmatisch für das Geschlechterverhältnis einer Gesellschaft. Die Regulierung von Sexualität und Reproduktion steht immer wieder im Zentrum politischer wie rechtlicher Auseinandersetzung, auch vor den Höchstgerichten, und dient als Austragungsort von Definitionskämpfen über gesellschaftliche Werte. Die Entscheidung Roe v Wade des US Supreme Courts, die seit den 1970ern den Zugang zu Abtreibungen garantiert hatte, wurde im Juni 2022 durch Dobbs v Jackson Women’s Health Organization widerrufen. Diese Entscheidung gab den Anstoß, sich im Rahmen der Zeitschrift juridikum intensiv mit dem Recht auf Abtreibung in seiner gesellschaftlichen und rechtstheoretischen Bedeutung auseinanderzusetzen. Denn der Umgang mit reproduktiver  Autonomie kann als Seismograf gesellschaftlicher Entwicklungen gelten und die Bruchlinien eines Wandels politischer Kultur markieren. Nicht nur historisch stehen hinter der Regulierung von Sexualität auch ökonomische Interessen; Abstammung und Erbfolge bestimmen die Weitergabe von Vermögen, und der sozio-ökonomische Status einzelner Menschen den Zugang zu Verhütung, Abtreibung oder auch Familiengründung.

Im Anschluss lädt das juridikum zum Semesterausklang mit Getränken und Snacks!

Wann: 30. Juni 2023, 18.00 Uhr

Wo: Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien 

https://www.juridikum.at/veranstaltungen/einladung-zur-heftpraesentation-juridikum-22023/