Schlepperkriminalität im Zuge transnationaler Europäisierung

Title: Schlepperkriminalität im Zuge transnationaler Europäisierung

Subtitle: Die restriktive Historie des Fremdenpolizeigesetzes im kriminalpolitischen Diskurs.

Authors: Marion Neunkirchner

Publication: JURIDIKUM, Heft 4/2019, 478-489

Published: 1/2020

Citation:

Neunkirchner M. (2019). Schlepperkriminalität im Zuge transnationaler Europäisierung. Die restriktive Historie des Fremdenpolizeigesetzes im kriminalpolitischen Diskurs. JURIDIKUM, Heft 4/2019, 478-489.

Abstract:

Der Artikel fasst die Ergebnisse der rechtssoziologischen Analyse des Verbrechens der Schlepperei nach §114 FPG zusammen. Darin wird die diskursive Konstruktion des Schleppers zum bösartigen Verbrecher beschrieben, die Strafverschärfungen seit den 1980er Jahren begleitet. Die Verschärfungen richten sich gegen die Bekämpfung der organisierten Kriminalität und entwickeln sich zeitgleich mit der Erweiterung der inneren Sicherheit vom nationalen auf den europäischen Raum. Der Beitrag diskutiert schließlich, wie die verstärkte justizielle Zusammenarbeit der europäischen Staaten als Effekt transnationaler Europäisierung verstanden werden kann, innerhalb dieser die Tendenz, einer am Täterstrafrecht orientierten Kriminalpolitik erkennbar ist, die womöglich jene wohlfahrtsstaatliche Entwicklung der restorative justice, zu Gunsten der punitive justice einzutauschen vermag.